22. Spieltag 1.FC Kaiserslautern – SpVgg Fürth 3:1

Beim Heimerfolg gegen die SpVgg Fürth organisierten wir wie auch schon in den Jahren 2018 und 2019 in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung eine Stammzell-Typisierungsaktion. In diesem Jahr hatten FCK-Fans an zwei Ständen, verteilt auf die Süd- und Nordtribüne, die Möglichkeit mittels einer Speichelprobe ihre Blutstammzellen typisieren zu lassen und damit Teil einer Stammzellspenderdatei zu werden. Auf diese Datei wird immer dann zugegriffen, wenn an Leukämie erkrankte Menschen zur Behandlung ihrer Krankheit passende Blutstammzellen benötigen, um durch eine Transplantation ein neues blutbildendes System zu erreichen. Lange Rede, kurzer Sinn: eine solche Stammzelltypisierung kann Leben retten!

Die Chance zum Lebensretter zu werden, nutzten an diesem Tag 120 Betzefans, wofür wir uns herzlich bedanken möchten! Angesichts der vielen bereits registrierten Spender aus den vergangenen Aktionen sowie der zum Teil extrem langen Wartezeiten an den Eingängen zum Fritz-Walter-Stadion letzten Samstag ein sehr starkes Ergebnis! Ebenfalls möchten wir uns für die eingesammelten Spenden in Höhe von 550,00 Euro bedanken, womit die Arbeit der Stiftung auch finanziell unterstützt werden kann.

Wir danken an dieser Stelle noch einmal der Stefan-Morsch-Stiftung, wir sehen uns beim nächsten mal!

 

Darüber hinaus zeigte die Westkurve zu Beginn der zweiten Halbzeit mehrere Spruchbänder, mit denen auf einen aktuellen Verordnungsentwurf der EU-Kommission aufmerksam gemacht wurde. Die EU-Kommission möchte mit einer Chatkontrolle unsere Kommunikation im Internet umfassend überwachen. So sollen sämtliche Nachrichten in sozialen Medien, Chats und Webseiten, aber auch bisher Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messengernachrichten kontrolliert werden. Durch die Überwachung all unserer Nachrichten möchte die EU-Kommission Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen finden. Doch statt Kindesmissbrauch zu verhindern, schafft die EU-Kommission damit eine Reihe neuer Probleme für uns alle. Eine massenhafte Kontrolle der gesamten digitalen Kommunikation ist nichts anderes als eine Massenüberwachung und stellt uns alle unter Generalverdacht. Damit schafft die EU-Kommission de facto eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und damit jede private Kommunikation und ein wichtiges demokratisches Grundrecht einfach ab. Denn verschlüsselte und sichere Kommunikation ist nicht nur Grundlage für politischen Aktivismus, für kritischen Journalismus, Whistleblowing und Anwältinnen- und Ärztegeheimnis sondern für jede vertrauliche und intime Kommunikation und das Leben in einer demokratischen Gesellschaft. Sie geht also nicht nur uns Fußballfans, sondern alle an. Als Ultras sehen wir uns daher in der Pflicht politischen Aktionismus wie diesen kritisch zu begleiten und uns konsequent dagegen zu wehren, so lange uns noch die Möglichkeit dazu bleibt. Denn eine Chatkontrolle wäre nur ein weiterer Schritt Richtung Überwachungsstaat, wo gerade Fußballfans in der Vergangenheit bereits Opfer von Handyüberwachung, Bewegungsprofilen, Kontoermittlungen, Arbeitsplatzbesuchen seitens der Polizei oder Meldeauflagen wurden (um nur einige Beispiele zu nennen). Die aktuelle Debatte stellt also einen weiteren Mosaikstein dar, um freie Bürger noch gläserener zu machen und „zu unser aller Schutz“ Freiheit gegen Sicherheit einzutauschen.

Folgende Forderungen wurden via Spruchband präsentiert:

  • CHATKONTROLLE STOPPEN
  • Verschlüsselte Kommunikation bewahren
  • Für den Erhalt des digitalen Postgeheimnisses
  • Grundrechtseingriffe verhindern
  • Verordnungsentwurf der EU-Kommission ablehnen
  • chat-kontrolle.eu

Wer mehr über die Thematik erfahren möchte, dem sei die Homepage des Aktionsbündnisses ans Herz gelegt.

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